Sizilien, keine Liebe auf den ersten Blick

Seit zwei Wochen befinden wir uns auf Sizilien, trotz der Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen werden wir nicht so recht warm mit der Insel. Der Funke will einfach nicht so recht überspringen. Die Landschaft ist zweifelsohne schön, das Meer warm, das Wetter grandios und der sizilianische Barock sehenswert. An was liegt es dann? Was uns wirklich abschreckt ist zum einen der Abfall, der überall herumliegt und zum zweiten haben wir Mühe mit dem Parkieren.


Unser Womo ist einfach eine Nummer zu gross für diese Insel und/oder wir sind einfach zu doof, um wie die Einheimischen Töff/Auto/Wohnmobil/Bus auf irgendeine freie Fläche zu stellen, sei es nun im Halteverbot, auf dem Fussgängerstreifen, dem Trottoir, in der Kurve….. Und so mussten wir schon einige Besichtigungen streichen, weil wir keinen offiziellen Parkplatz gefunden haben und uns die „faccia tosta“ (Unverschämtheit ist da wohl die richtige Übersetzung) noch fehlt. Ich arbeite daran – oder besser: ich arbeite an Peters! Aber eines möchte ich klar festhalten: Peter lenkt unseren Bruno wie ein Sizilianer durch den Verkehr, auch wenn aus zwei Spuren vier gemacht werden oder die Häuserwände rechts und links immer näher rücken. Ihm macht das Ganze sogar noch Spass.

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Es wird eng! Hier in Acireale
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Stellplatz im Agriturismo bei Passopisciaro, im Hintergrund der Ätna

Vom Abfall und Dreck haben wir keine Fotos gemacht, es ist einfach zu hässlich und beschämend.

Nach Cefalù haben wir die Küste verlassen und sind Richtung Randazzo in die Hügel gefahren. Die Nacht haben wir vollkommen ruhig auf einem Weingut verbracht, schöner kann ein Stellplatz wirklich nicht liegen.

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Pool mit Blick auf den Vulkan – Weingut bei Passopisciaro

Am nächsten Tag wollten wir eigentlich von Francavilla aus der Alcantaraschlucht entlang wandern, aber eben, wohin mit unserem Vehikel? Entnervt haben wir die Gegend hinter uns gelassen und sind direkt auf einem Campingplatz in Letojanni gefahren, ein Badeort neben Taormina. Von hier aus lässt sich das Städtchen auf dem Hügel ohne lästige Parkplatzsuche unkomplizert mit Bus und Seilbahn  besichtigen.

Nach drei gemütlichen Tagen am Meer sind wir südwärts der Küste entlang nach Catania weitergezogen. Der Campingplatz Jonio wird zwar im Campingführer gelobt, die Begründung für diese Begeisterung können wir nicht ganz nachvollziehen. Aber er liegt praktisch in Gehdistanz (ca. 1 Std) von der Altstadt und vom Bahnhof der Circumetnea, die Bahn, die rund um den Ätna fährt.

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Der Elefantenbrunnen, das Wahrzeichen von Catania

Il duomo di Siracusa

Gestern haben wir Catania hinter uns gelassen und sind weiter nach Siracusa. Mit Hilfe eines selbsternannten Parkplatzwärters konnten wir unser
Wohnmobil auf einen normalen Parcheggio stellen. Niemand schien sich daran zu stören, dass wir weit über die Markierung hinweg standen. Siracusa ist auch wirklich schön, aber schon nach ein paar Stunden hatten wir genug von den Menschenmassen und so sind wir weitergezogen zu einem Agristurismo, hier geniessen wir die Ruhe zwischen Olivenbäumen.

Sizilien Stellplatz
Unser Stellplatz mit Hängematte zwischen Olivenbäumen
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Unsere Route bis heute (18.9.18)

3 Gedanken zu „Sizilien, keine Liebe auf den ersten Blick“

  1. Hall, Ihr zwei Süssen! Das sind ja traumhafte Fotos – vielen Dank, dass Ihr uns die Müllberge vorenthaltet, das muss man wirklich nicht sehen. Ich finde es auch schade, wenn die Einheimischen sich selbst so zumüllen. Oder funktioniert die Müllabfuhr eventuell so lausig wie in Napoli? Wie schade um dieses wunderschöne Land! Sizilien hat mir gut gefallen, aber trotzdem ist die Toscana immer noch mein Favorit 🙂 …

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