Auf und vor allem um unzähligen Hügeln gebaut, mit der Guanabarabucht im Osten und den kilometerlangen Sandstränden des Atlantiks im Süden, schöner als Rio de Janeiro kann wahrscheinlich keine Stadt der Welt liegen. Keine hat ein schöneres Panorama.









Doch von Nahem betrachtet sieht man viel Hässliches, nicht die Favelas, die haben wir nicht besucht, sondern die vielen neueren Bauten, lieblos hingeknallt und potthässlich. Viele der älteren Gebäude wirken verwahrlost und benötigen dringend einer Sanierung, aber, und dies möchten wir wirklich hervorheben, Rio und auch die anderen von uns besuchten Städte wir Recife und Olinda können es in Punkto Sauberkeit mit jeder Schweizer Stadt aufnehmen. Für uns ist das die grösste Überraschung.
Wir haben Glück gehabt, noch in Florida haben wir gelesen, dass einer der Autoren von der Stefan Loose Reiseführer-Reihe „Brasilien“ in Rio lebt und auch Führungen anbietet. Also haben wir ihn kurzerhand für zwei Tage gebucht und es keinen Moment lang bereut. Mit ihm sind wir zu den schönsten Aussichtspunkten gefahren, haben urige Kneipen besucht, sind durch verschiedene Quartiere geschlendert und haben unheimlich viel über Rio und Brasilien erfahren. Sollte irgendjemand von euch nach Rio kommen, einen Tag mit Helmuth Taubald „rio-Insider.com“ ist wirklich jeden Real wert. Es kostet nicht mehr als eine Führung mit 35 anderen in einem unterkühlten oder überhitzten Bus – es scheint ja keine goldene Mitte zu geben – und mit Helmuth liegt die Chance, vorne beim Chauffeur zu sitzen bei 50%! Sogar bei 100% falls ihr euren Partner/In im Griff habt. Nur so nebenbei: ich saß hinten 😏😏😏
Mit ihm haben wir auch die “Escadaria Selarón” besucht, viele werden sie als die Fliesentreppe von Santa Teresa oder so kennen.


Der chilenische Künstler Jorge Selarón zog 1983 nach Rio und begann 1990, die eher triste Treppe vor seinem Haus im Quartier Santa Teresa mit Fliesen zu verschönern. Nach und nach verwandelte er die 250 Stufen in ein gewaltiges Mosaik. Mit seinem Projekt wurde er immer bekannter und durch seinem Auftritt in einem Snoop Dogg Musikvideo wurde er weltberühmt. Bis zu seinem Tod 2013 war er damit beschäftigt, die ihm geschenkten Fliesen aus aller Welt in „seine“ Mosaiktreppe einzuarbeiten.
Bis heute ist sein Tod ein Rätsel, Mord oder Selbstmord? Er litt unter Depressionen, hatte aber auch Schwierigkeiten mit dem örtlichen Drogenboss, weil er sich weigerte Schutzgeld zu bezahlen. Geschichten und Gerüchte gibt es viele, die Wahrheit werden wir wohl nie erfahren.






Morgen fliegen wir weiter nach Iguazú, gewaltige Wasserfälle erwarten uns. Zur Einstimmung regnet es jetzt hier in Rio, die Abkühlung tut gut. In den letzten Tagen sank die Temperatur auch nachts nicht unter 28 Grad.
Man will uns hier wohl nicht weismachen, dass Peter Stefi im Griff hat (Stichwort „beim Chauffeur sitzen“). Da müsste noch viel Wasser den Amazonas hinunter fliessen, bis es so weit ist. Aber soviel Wasser hat der Amazonas gar nicht.
LikeLike
Eigentlich gehört dein Kommentar in den SPAM Ordner 😘😘😘
LikeLike