Costa Rica – die schöne Küste. Keine Ahnung ob der Name auch wirklich zutrifft, noch befinden wir uns im Landesinneren. Nach einem ziemlich unbehaglichen Nachtflug von Santiago de Chile sind wir vor zwölf Tagen in San José, der Hauptstadt Costa Rica‘s gelandet. Niemand wird behaupten können, dass San José schön ist, aber dennoch, wir haben uns sofort wohl und vorallem sicher gefühlt. Von San José haben wir mit dem Mietauto in knapp drei Stunden La Fortuna erreicht. Dieses Städtchen ist das touristische Zentrum für alle Sport- und Fun-Aktivitäten rund um den Arenal-Vulkan, der letztmals 2010 ausgebrochen ist.




Der Ausbruch des Vulkans Arenal im Jahr 1968 hat sich für die Gegend als tragisch und zugleich als Glücksfall erwiesen. Aus diesem zerstörerischen Ereignis resultieren die unzähligen heissen Thermal-Quellen, die La Fortuna auszeichnen. Das Wasser ist sehr reich an Mineralien und wirkt daher therapeutisch, ideal um müde Muskeln nach einer Wanderung oder Canopytour zu entspannen. Canopy = Zipline, anstrengender als man glaubt, vor allem wenn man sich mit beiden Händen krampfhaft an den Bügeln festkrallt.





Für die Wanderung im Nationalpark Volcañ Arenal sind wir zum Glück erst wieder gegen elf Uhr aufgebrochen. Die Mehrheit der Besucher befand sich schon auf dem Rückweg der Rundwanderung und so konnten wir ungestört den spielenden Affen in den Baumkronen zuschauen. Für Fotos hat es nicht gereicht, wir waren zu sehr mit Schauen beschäftigt! Auf dem Rückweg haben wir noch einen Ameisenbären gesehen. Gemütlich ist er an uns vorbeigezogen und hat sich nicht von uns stören lassen.




vorne der schon ziemlich bewachsene Lavastrom von 1968
Obwohl wir uns jetzt in der trockenen Jahreszeit befinden, regnet es hier mindestens einmal täglich. Meistens nur kurz, es lohnt sich kaum, den Regenschutz auszupacken. Aber die Wanderwege sind sehr rutschig und nicht immer einfach zu begehen. Dafür ist die Natur so wunderbar grün, es tut den Augen richtig gut.





Enttäuscht sind wir vom Parque Nacional Volcán Tenorio. Was in unserem Reiseführer als einer der am wenigsten besuchten Parks in Costa Rica aufgeführt wird, mit unberührtem Regenwald und unzähligen Tieren, entpuppt sich als das „Disneyland“ der Regenwälder. Am Eingang stehen sogar die Fotografen bereit. Erstaunlich, dass für das Fotoshooting keine mit dem berührten Wasserfall bemalten Wände als Hintergrund bereitstehen. Merke: Traue nie einem Reiseführer, der älter als drei Jahre ist! Und traue dem Rat nicht, früh aufzubrechen. Ausser vielleicht zum Fischen.

Und weil wir für ein Foto viele nasse und glitschige Treppenstufen und ganze Horden von Besuchern auf uns genommen haben, hier noch ein Bild



Morgen verlassen wir Monteverde und seine Nebelwälder – für einen Laien ist kein Unterschied zum Regenwald auszumachen – und fahren zur Santa Juana Lodge & Nature Reserve östlich von Quepos. Langsam nähern wir uns doch der Küste 😃
Wir wünschen euch eine stressfreies Woche!
Danke fuer diesen unverbluemten Reisebericht. Es ist erfrischend, eure ungefilterte Meinung zu einem Stueck Erde zu lesen, das vor allem bei vielen Kanadiern schlciht als „paradise“ gilt. Jetzt bin ich natuerlich gespannt auf eure Erfahrungen an den beiden Kuesten.
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Hallo Herbert, nach so vielen Bäumen sind auch wir gespannt auf die Küste… die Karibikseite besuchen wir allerdings nicht. „Paradise“ ja schon, aber nicht für den ganzen Winter. Wir würden Mallorca nicht mit Costa Rica tauschen, so freundlich und nett die Leute hier auch sind. Aber vielleicht ändern wir unsere Meinung noch. Herzlicher Gruss
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