Es ist nicht so, dass wir einen Totenkult betreiben und regelmäßig Friedhöfe auf unseren Reisen besuchen, aber der Friedhof Recoleta in Buenos Aires ist schon besonders.
Nicht nur liegt Evita Perón hier begraben, es werden auch geführte Touren in mehreren Sprachen angeboten und eine eigene Webseite unterhalten. Aber das Besondere ist, dass Recoleta einer Stadt gleicht, einer Stadt der Toten.





Und wie jede Stadt, hat auch Recoleta Geschichten zu erzählen, wie der von Liliana Crociati de Szaszak. Die junge Frau wurde auf ihrer Hochzeitsreise getötet, als eine Lawine auf ihr Hotel in der Nähe von Innsbruck stürzte.


Oder die tragische Geschichte der jungen Rufina Cambaceres

Rufina‘s Mutter, eine wohlhabende Witwe, hatte ein rauschendes Fest für den 19. Geburtstag ihrer Tochter organisiert. Als diese sich in ihrem Zimmer auf den Abend vorbereitete, brach sie zusammen und wurde von den herbeieilenden Ärzten für tot erklärt. Angeblich hatte sie an diesem Abend erfahren, dass ihr Verlobter zugleich ein Verhältnis mit ihrer eigenen Mutter hatte!
Wie damals bei den Reichen üblich, wurde Rufina schnell beigesetzt. Kurz vor der endgültigen Beisetzung erfuhr die Mutter vom einem der Friedhofsgärtner, dass der Deckel des Sarges verschoben vorgefunden wurde. Als dann der Sarg zur Kontrolle geöffnet wurde, fand man die Innenseite des Deckels stark zerkratzt sowie Hände und das Gesicht der junen Frau völlig zerschunden vor. Sie war lebendig begraben worden! Heute nimmt man an, dass sie vor Schmerz in eine Starrsucht verfallen war und an einem Herzanfall starb, als sie sich nicht aus dem Sarg befreien konnte.
Und da wäre noch die Geschichte des Totengräbers David Alleno.

David hat 30 Jahre lang als Totengräber im Friedhof gearbeitet und jeden Rappen für eine eigene Grabstätte auf die Seite gelegt. Man erzählt sich, dass sobald seine Skulptur vom Bildhauer fertig erstellt war, David nach Hause ging und sich das Leben nahm. Angeblich hört man heute noch seine Schlüssel klimpern, wenn sein Geist im Morgengrauen die engen Gassen der Grabstätten abschreitet.

Auf einer Plaza vor dem Friedhof befindet sich ein Riesengummibaum, sein Durchmesser soll stolze 50 m betragen. Seine weit ausladenden Äste sind so schwer, dass sie mit Holzträgern und einer Skulptur unterstützt werden.





Mittagsschläfchen
Tolle Geschichten, danke.
LikeLike
Ich mag Friedhöfe. Nirgends findet man so viele Spuren von Persönlichkeiten und imposante Bauten und Baum und Pflanzenbestand. Weiterhin schöne Elebinsse
Ruth
LikeLike