Vulkane, ein Canyon, zwölf Kondore und unzählige Sombreros

Von Arequipa aus sind wir mit unserem nur spanisch sprechenden Fahrer Edegar auf einen zweitägigen Ausflug ins Colca Tal und zur Cruz des Kondors aufgebrochen. Die Strasse führte uns zuerst hinauf in die karge Hochebene Pampa Cañahuas. Hier haben wir unzählige Vicuñas, Lamas und Alpakas gesehen und zu unserem Erstaunen auch viele Flamingos.

Alpaka
Wahrscheinlich ein Lama, die sind hässlicher als Alpakas
Vicuña?

Der höchste Punkt unseres Ausfluges war der 4910 hohem Patapampa Pass, der normalerweise eine großartige Aussicht auf die bis über 6000 m hohen Vulkane bietet. An diesem Tag war die Sicht nicht so gut und so sind die meisten Fotos wieder im Papierkorb gelandet.

aktiver Vulkan: Sabancaya

Der Sabancaya vom Flugzeug aus
Killawasi Lodge nahe Chivay, dem Hauptort des Tales

Übernachtet haben wir in der schönen Killawasi Lodge. Leider habe ich die Höhe nicht gut vertragen und konnte die Infrastruktur des Hotels nicht geniessen. Doch nach zwölf Stunden Schlaf war ich am nächsten Morgen wieder fit für die Weiterfahrt zum Cruz del Cóndor, dem schönsten Aussichtspunkt des Colca Canyons.

Der Colca Canyon ist gemäss Wikipedia der dritttiefste der Welt. Die Tiefe? 3269 m bzw. 1200 m, je nachdem, ob man vom höchsten Berggipfel nahe der Schlucht oder vom Rand der Schlucht aus bis zum Fluss misst.

The Kissing Condors

Wir hatten Glück, an diesem Morgen liessen sich insgesamt zwölf Kondore von der Thermik tragen und kreisten über unsere Köpfe. Der Andenkondor ist der grösste fliegende Vogel der Welt, die Spannweite der Flügel kann beim Männchen über 3 m sein. Ein gewaltiges Schauspiel. Gemäss Edegar kommen sie jeden Morgen um die Touristen zu bestaunen.

Zurück Richtung Chivay und Arequipa kamen wir wieder an den von Menschenhand angelegten Terrassen vorbei. Diese Terrassen wurden bereits vor der Zeit der Inkas angelegt. Auf dem fruchtbaren Boden gedeihen heute Bohnen, Kartoffeln und Mais.

Auch wunderschön sind die farbigen Kleider der einheimischen Frauen, die zur Cabana und Collagua Volksgruppen gehören.

Links: Cabana, rechts: Collagua

Bis zur Eroberung durch die Spanier blieben diese zwei ethnischen Gruppen unter sich, eine Mischehe war verboten. Sie unterschieden sich durch die Kopfform. Die Köpfe der Babys wurden zwischen zwei Holzlatten so lange eingebunden, bis der Schädel die gewünschte Form angenommen hatte und irreparabel war. Die Cabanas gaben ihren Babys eine flache und breitere, die Collaguas eine längliche und schmälere Schädelform. Wenigstens haben wir die Erklärungen von Edegar so verstanden. Die Spanier fanden diese Praxis barbarisch und haben sie untersagt. Auch das Verbot der Mischehe wurde aufgehoben. Heute unterscheiden sich die Frauen durch den Sombrero, wobei die Tochter immer die Volksgruppe der Mutter annimmt. Genug der Worte, jetzt nur noch Bilder.

Und diese zwei hier unten? Zwei Männer in Frauenkleidern

Die Legende besagt, dass das Tragen von Frauenkleidung eine Strategie war, die es dem jungen Mann ermöglichte, beim Tanzen auf Mädchen zuzugehen um sie zu umwerben. Heute gehört der traditionelle Wititi-Tanz aus dem Colcatal zum Unesco Kulturerbe.

So, jetzt verabschieden für uns erst einmal. Morgen geht es Richtung Macchu Picchu, wir sind echt gespannt.

Euch allen eine schöne Woche!

2 Gedanken zu „Vulkane, ein Canyon, zwölf Kondore und unzählige Sombreros“

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